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Adventsbasar 17.11.2018

Vorbereitungen der 1. und 9. Klasse

Rückblick auf den Bazar 2018 von Seiten des Bazarkreises

Es war durchaus noch etwas frisch am Samstagmorgen des 17.11.2018, als die dritte und vierte Klasse unter Leitung ihrer Klassenlehrer Frau Dullin und Herrn Muzzulini mit zwei schön vorgetragenen Liedern, die auf dem Podest unter dem großen Baum vor dem Eingang der Mensa im Freien stattfindende Eröffnung des Bazars 2018 durch den Bazarkreis umrahmten. Kaum war nach der Eröffnungsrede das zweite Lied verklungen, verteilten sich die Besucher schnell auf dem ganzen Schulgelände, und in den liebevoll dekorierten Gebäuden bei den verschiedenen Ständen und Aktionen; da es aber auf die Mittagszeit zuging, nutzten viele erst einmal die Gelegenheit, sich an den vielfältigen, über das gesamte Gelände gleichmäßig verteilten und thematisch an die dort vorherrschenden Aktivitäten angepassten kulinarischen Angeboten zu stärken.

Äußerst leckere Kürbis- und Linsensuppe im Baumbusblatt-Teller und mit Brot gab es im durch die 10.-Klässler unter Leitung von Maud Wagner und Diana Noack liebevoll eingerichteten Eurythmiesaal der Unterstufe zu genießen. Die Suppe fand derart guten Zuspruch, dass sie schon früh am Nachmittag ausverkauft war. Zum Nachtisch bot sich dann die Zwergenstube an für einen Punsch, Muffin oder einfach ein kaltes Getränk.

Etwas versteckt im Glockentürmchen verkauften ein Teil der Schüler der 10. Klasse tapfer trotz der Kälte frische Wienerle vom Hinterwälderrind mit Brötchen Senf und Ketchup. Der Rest der 10.-Klässler betreute in den Werkstätten unter der bewährten Führung von Lena und Reinhard Jäcksch den Flammkuchenstand. Dieser war im Laufe des Tages stets gut besucht – extrem lange Wartezeiten wie im letzten Jahr gab es aber keine.

Schon von weitem lockte der Geruch frisch gegrillter Bio-Würstchen den hungrigen Besucher zum Stand der Lehrerschaft vor das Mittelstufengebäude. Gleich nebenan gab es für Eilige als Nachtisch «Waffelt to go» der 6.-Klässler. Wer den Weg zum Mittelstufengebäude angetreten hatte, um im Antiquariat eher geistigen Genüssen auf die Spur zu gehen, der konnte sich im durch die 5. Klasse exquisit und äußerst stilvoll eingerichteten «English Tearoom» mit leckeren Tees und Plätzchen verwöhnen. Zwischen samtenen Sofas und Samowaren ergaben sich schöne Gespräche und nette Momente des Innehaltens; selbst, dass ein Samowar außer Betrieb genommen werden musste, tat dieser schönen Stimmung keinen Abbruch. Die Umsetzung des lange gehegten Wunsches seitens des Antiquariats nach solch einem ruhigen Teestübchen in unmittelbarer Nähe hat sich als gut und stimmig erwiesen. Gerade auch die Kombination und die damit verbundene «Umbeheimatung» der ehemals in der Mensa ansäßigen Plätzlegasse brauchte in der Vorbereitung durchaus einen gewissen Mut.

Nur dieser Mut aber ermöglichte auch die Öffnung der Mensa-Eingangstüre für die Besucher – eine gerade auch im Rückblick gesehen wichtige Entscheidung mit, zumindest bei dem diesjährigen schönen Wetter, durchwegs positiven Konsequenzen. Jetzt standen dort – gewissermaßen als Empfangskomitée – links der Marronimann und rechts der Popcornstand der 9.-Klässler und stimmten die Besucher schon auf die geschäftige Atmosphäre der Kunsthandwerker in der Halle ein. Doch halt: – wie auf einem Marktplatz an manchen Stellen Sitzgelegenheiten und ein erfrischender Brunnen steht, so luden schön dekorierte Tische und eine mit Wasser gefüllte Glaskaraffe in der Mensa zu kurzen Gesprächen und zur Begegnung ein, bevor einem der Weg weiter in die Halle oder zum Oberstufentreppenhaus führte. Hier gab es – an anderen Waldorfschulen ist dies oft eine Selbstverständlichkeit, in Müllheim hingegen noch etwas Rares und ganz Besonderes – Schülerarbeiten:

die 3.-Klässler verkauften selbst gemachtes Vogelfutter in schön angemalten Töpfen zum Vor's-Fenster-Hängen. In der Rechenepoche hatten sie im Voraus ausgerechnet, wieviel sie gesamthaft einnehmen werden, wenn sie alles Vogelfutter verkaufen. Sie wollten das Ergebnis nachher durch Vergleich mit dem Betrag des eingenommenen Geldes überprüfen. Dieser Vergleich müsste ihnen gelungen sein, war doch der Stand schon am frühen Nachmittag ausverkauft!

aus dem Gartenbau gab es leckere Kräutersalze, Chillis und viele weiteren liebevoll verpackten Leckereien.

Nachdem sich der Besucher hieran sattgesehen und mit dem Notwendigen eingedeckt hatte führte ihn der Weg hinauf zum Infostübchen über die Schule, in dem anhand der ausgestellten Hefte und praktischer Arbeiten von Schülern ein Einblick in verschiedene Unterrichte und Klassenstufen möglich wurde. Aber schon vor dem Eintritt ins Infostübchen lockten Kaffeeduft und die zumindest größtenteils zurückhaltend die Kaffeehausatmosphäre unterstützende Salonmusik zu einem Besuch des «Café de Paris». Dass diese kurzzeitig laut und unpassend war, wodurch sogar einige Café-Gäste vertrieben wurden ist auf Missachtung von Absprachen zurückzuführen – wir werden den Verzicht auf elektronische Verstärkung zur Wahrung der einladenden Gesprächsatmosphäre eines Wiener Cafés zukünftig noch entschiedener kommunizieren.

Das durch die 2. Klasse betreute Labyrinth gehört zu den Geheimtipps des Bazars: in geschützter Atmosphäre ist hier – unterstütz von sorgsam ausgewählter Begleitmusik – eine Begegnung möglich: – eine Begegnung mit sich selbst. Dies erleben zu dürfen ist jedes Mal wie ein großes Geschenk.

Eine Begegnung mit sich selbst ganz anderer Art war in der Geisterbahn möglich, welche in diesem Jahr witzig, originell und engagiert von der 7. Klasse betrieben wurde. Den drei Viertklässlerinnen, welche lachend und fröhlich zum 3. Mal mit einer Zacke ihres Sterns durch die Geisterbahn gegangen sind verdanken wir den Tipp, diese in den „Kanon“ der Sterneaktionen aufzunehmen. Dieses Jahr wurde das dann ad hoc umgesetzt – im nächsten Jahr wird es an alle Unterstufenschüler vorher bekanntgegeben werden.

Bei all dem Treiben und den vielen Besuchern kam es aber während des ganzen Tages unseres Wissens nie zu Gedränge oder längerem Warten. Manchmal konnte man sich sogar fragen, wo denn wohl die ganzen Besucher geblieben seien oder ob sich in diesem Jahr weniger Menschen hierher «verirrt» hätten. Andererseits waren überall Menschen und das ganze Schulgelände wirkte belebt. Im Gegensatz noch zum letzten Jahr gab es keine wirklich «toten Ecken». Hatte also das Konzept der thematischen Gliederung in Kombination mit der Öffnung des Mensa-Eingangs und dem vielseitigeren und verteilten kulinarischen Angebot die erhoffte Wirkung gezeigt oder sogar noch übertroffen? Die sich mindestens etwa auf letztjährigem Niveau befindenden Einnahmen scheinen dies zu bestätigen.

Wir danken für die in großer Anzahl eingegangenen Rückmeldungen. Für die positiven, wie Lob über die schön geschmückte Schule und das Pariser Café, aber auch für die kritischen Feedbacks, wie die teilweise zu laute Salonmusik in besagtem Café. Anregungen, Wünsche etc. nehmen wir gerne unter bazarkreis@waldorf-mgl.de entgegen und mit ins nächste Jahr.

Für den Bazarkreis
Simó E. Serrallach (Gesamtkoordination 2018)